Rituelle und organisierte Gewalt

 

Eine besondere Form von Gewalt ist die der rituellen und organisierten Gewalt. „Rituelle Gewalt ist die gezielte, planvolle Abrichtung von Kindern, unter anderem mit sexualisierter Gewalt, zu diversen Zwecken kommerzieller Ausbeutung“ (Kurzdefinition von Gaby Breitenbach). Überlebende berichten von extremer, fast immer auch sexualisierter Gewalt und Folter, das Ganze oftmals unter Berufung auf Ideologien wie Satanismus, Christentum, Rechtsradikalismus und Andere. Kinder werden dieser Gewalt häufig bereits in extrem frühem Alter ausgesetzt, oftmals wird die Gewalt noch bis ins Erwachsenenalter fortgesetzt. Dahinter stecken organisierte Täter*innengruppen, mit Verbindungen in die organisierte Kriminalität.

In der Arbeit mit Überlebenden von ritueller und organisierter Gewalt steht die Erlangung von äußerer Sicherheit ganz besonders im Fokus. In der traumaspezifischen Arbeit geht es hier um die Unterstützung der Überlebenden dabei, die inneren Gründe, die an den Täter*innenkreis binden, zu verstehen und zu überwinden. Erst wenn es diese Bindungen an den Täter*innenkreis nicht mehr gibt, der „innere Ausstieg“ also geschafft ist, ist ein gesicherter Ausstieg aus diesen Zusammenhängen und damit ein Leben ohne Gewalt möglich.